Phil Harmonie Projekt

Der seltsame Fall des Benjamin Button

Der Film „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ (2008), basiert auf der Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald. Er erzählt die ungewöhnliche Lebensgeschichte von Benjamin Button, der rückwärts altert: Er wird als alter Mann geboren und wird im Laufe der Zeit immer jünger.

Der Film folgt Benjamins Lebensreise, die durch außergewöhnliche Herausforderungen und Beziehungen geprägt ist, insbesondere durch seine Liebesgeschichte mit Daisy, einer Tänzerin, die er als Kind (in ihrem Alter) kennenlernt. Während Benjamin jünger wird und Daisy älter, müssen sie sich den Konsequenzen ihrer unterschiedlichen Lebensverläufe stellen.

Der Songtext „Ein seltsamer Traum wie Benjamin B.“ ist eine poetische Reflexion über die Themen des Films: Liebe, Verlust, Zeit und das Paradoxon, jung und alt zugleich zu sein. Die Idee zu dem Text kam mir nach einer traumhaften Nacht voller Kindheitserinnerungen.

Benjamin hinterlässt sein Leben in Form von Tagebucheinträgen, die seine Tochter Caroline – inzwischen erwachsen – am Sterbebett ihrer Mutter Daisy liest. Durch das Tagebuch wird Benjamins außergewöhnliche Lebensgeschichte enthüllt, wodurch Vergangenheit, Erinnerung und Emotionen lebendig bleiben, selbst nachdem er selbst längst verschwunden ist. Die Zeile im Songtext „Ein Tagebuch, das keiner mehr liest“ deutet im Gegensatz dazu auf die Vergänglichkeit von Erinnerungen und die Zeit hin. In Träumen werden Erlebnisse der Kindheit manchmal wach und verknüpfen und verweben sich mit anderen Lebenserinnerungen.

Die Bahnhofsuhr, die rückwärts tickt, spielt eine wichtige Rolle als Symbol in der Geschichte. Zu Beginn des Films wird erzählt, dass die Uhr von einem Uhrmacher gebaut wurde, dessen Sohn im Krieg gefallen war. Der Uhrmacher ließ die Uhr rückwärts laufen, als Ausdruck seines Wunsches, die Zeit umzukehren und verlorene Leben zurückzubringen. Diese rückwärts tickende Uhr spiegelt Benjamins einzigartigen Lebensweg wider, der in umgekehrter Richtung verläuft. Am Ende des Films wird die rückwärts laufende Uhr entfernt, was das Ende von Benjamins Geschichte und die Akzeptanz des normalen Zeitflusses symbolisiert. Dennoch bleibt die Bahnhofsuhr ein zentraler Hinweis auf die Vergänglichkeit und die Idee, dass Leben und Tod nicht strikt linear sind.

Die im Song wiederkehrende Zeile  „Ich würd mich gerne an Dich schmiegen“ erinnert an Benjamins Liebe zu Daisy. Die beiden kämpfen mit der Unmöglichkeit, dauerhaft synchron im Fluss der Zeit zu leben, und sehnen sich nach Momenten der Gemeinsamkeit. Benjamin stirbt als Säugling in Daisys Armen – ein tragischer, aber liebevoller Moment. Gleichzeitig wirkt es fast wie eine Wiedergeburt, da sein Leben von Anfang an in einer anderen Richtung verlief. Die Zeile drückt auch die Idee aus, dass Liebe in ihrer tiefsten Form einen Menschen „neu gebären“ oder verändern kann, was im Film durch die Beziehung zwischen Daisy und Benjamin gezeigt wird.